- Gewerkschaftsstreit
- Gewerkschaftsstreit,die von etwa 1900 bis zum Ersten Weltkrieg geführte Auseinandersetzung im deutschen Katholizismus über die Frage, ob sich die katholischen Arbeiter in den christlichen Gewerkschaften oder in konfessionellen Arbeitervereinen organisieren sollten. Für die konfessionelle Organisation traten der Berliner Verband katholischer Arbeitervereine und die Bischöfe G. von Kopp, Breslau, und M. F. Korum, Trier, ein (Berliner Richtung), für die christlichen Gewerkschaften der Volksverein und der westdeutsche katholische Arbeiterverband (Kölner oder Mönchengladbacher Richtung). Durch sein Schreiben von 1912 griff Papst Pius X. in diesen Streit ein und erklärte, dass der Beitritt katholischer Arbeiter zu gemischt-konfessionellen Gewerkschaften geduldet werden könne, wenn die betreffenden Arbeiter gleichzeitig auch den katholischen Arbeitervereinen angehörten. Nach dem Ersten Weltkrieg setzte sich die Kölner Richtung durch. (christliche Gewerkschaften, Katholische Arbeitnehmer-Bewegung, Zentrum)
Universal-Lexikon. 2012.